Intro

Warum ein Pedelec?
Das ist für mich recht einfach zu beantworten, denn leider liegen mittlerweile viele der schönen Alpen-Hochlagen in Naturschutzgebieten. Natürlich kann man da auch heute noch illegaler Weise mit der Endung oder dem Geländewagen hoch. Eine Zeit lang habe ich das auch gemacht, da mich meinen vom Zahn der Zeit angenagten Knie auf einem MTB neverever 2000 Höhenmeter und 40 km weit tragen würden.
Aber muss das sein?
Dank dem Pedelec kann ich heute ganz legal tief in die Wildnis eintauchen und an Orte gelangen, die mit dem Motorrad nicht mehr zu erreichen sind (vgl. Mont Chaberton).
Sucht euch also ein aufregendes Ziel und dann nicht warten sondern starten.

Sonntag, 22. September 2019

Monte Jafferau mit dem Pedelec auf die höchsten Berge II


Monte Jafferau 


Mit Bardonecchia lagen wir also tatsachlich goldrichtig, denn die Wolken blieben Ost wie West an den Bergen hängen und bei uns in der Mitte schien weiterhin die Sonne.
Nachteil! Das gute Wetter und der erwartete Einbruch zwingt einen höflich aber bestimmt, seinen Popo aus dem Bett zu hieven und sich in Richtung Bergwelt zu bewegen.


Naguto (w.w.I.s) so soll's dann sein und nächstes Ziel ist der mittlerweile auch mit dem Motorrad wieder legal befahrbare Monte Jafferau.



Da die Tunnel ohnehin noch gesperrt sind und ohne Licht am Lenker 800 Meter Finsternis mit Fußbad auch nicht nach Spaß klingt, ging es die  Rampe hoch zum Parkplatz Seilbahn.  Also erst mal ein paar Kilometer Asphalt mit reichlich Schräglage nach oben.


Mit  zahlreichen netten Sprüchen am Wegesrand bekunden die Einheimischen ihre innige Zuneigung zu dem ständig zunehmenden Offroad-Tourismus.
Dem zahlungskräftigen MTB-Kundenkreis hingegen ist man freundschaftlich gewogen.


Wenn man so strampeln muss, dann ziehen sich die 13 km bis zum Ende der Baumgrenze dann doch etwas länger hin als auf dem Rücken einer Enduro.
Das bekam ich dann besonders zu spüren, da der vor 2 Jahren schon einmal aufgetretene Fehler im Motormanagement sich pünktlich an den steilsten Stellen zurück meldete.
Ganz schön überraschend, wie sehr eine zu lange Grundübersetzung und die 12 Kilo mehr Fahrrad an der Kondition nagen, wenn der Motor erst mal keinen Mucks mehr macht.
Und so kam es, dass ich mal wieder mit vollem Akku oben rausploppe, wo Sabines Akku schon zur Hälfte aufgebraucht ist.
Na ja, Reserven schaden ja nicht.


Den ersten nennenswerten Pausenstopp legen wir an bekanntem Aussichtspunkt ein. Der Blick führt an der Felswand lang hinunter auf den alten Militär-Tunnel, der aktuell mit zwei Wällen verbarrikadiert ist und für einsturzgefährdet erklärt wurde.
Mit dem Fahrrad kann man, wenn man denn will und eine gute Lampe dabei hat, noch durch.
In 2018 hat man damit begonnen, den 800 Meter langen Tunnel zu sanieren. Ich denke mal, nach 40 Jahren der Verwahrlosung hat man nun den touristischen Wert der Strecke erkannt.

Ich hab ja schon öfter hier eine kleine Pause eingelegt, um die schöne Landschaft aufzusaugen, aber so kaputto wie heute war ich noch nie.

Weiter geht es, die Scharte am Horizont markiert das Ziel. Dort in der Mitte hatten die Italiener das Sperrfort mit der Artillerie versteckt.


Je näher man kommt, um so besser hebt es sich vom grauen Fels ab.


Vom Fort selbst ist kaum etwas erhalten.

Anders als Fort Central oder Pepin, kann man den Weg hinein nur sehr Mutigen empfehlen und eine Schneeschaufel sollte man im Juli auch dabei haben.





Der Nachteil am alpinen Radeln im Vergleich zum Enduro-Vergnügen ist, dass wenn man oben angekommen ist, man im kalten Wind so ohne dicke Jacke doch recht schnell friert. Da ich nicht mal eine Regenjacke eingepackt hab, wirkt die schnelle Abfahrt ziemlich sexy.


Der Weg ist eine derbe Rüttelrampe. Die in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts aus Steinplatten errichtete Straße schüttelt einen ordentlich durch, da kaum eine Platte noch an ihrem Platz liegt.
Die Abfahrt zieht sich dementsprechend zäh zurück zur Baumgrenze und es ist saukalt.
Erst mit Blick auf die Galleria Saraceni strahlt uns die Sonne wieder vollends an


Hier sollte dann auch der Abstieg beginnen. Die Militärstraße zum Tunnel hinunter nach Exilles hat irgendwie ihren Reiz eingebüßt. Für heute ist die Luft raus, die Muskeln sind müde und uns ist viel mehr nach Ausspannen in der Sonne und vielleicht ein Eis oder so.
So enden die großen Taten dieses Tages,
denn ich habe auf 14 km Entfernung Witterung aufgenommen und selbige führt uns schnurstracks zum Markt.


Fahrradtaschen und Topcases am Mopped haben einen gemeinsamen Nachteil.
Sie mögen es nicht, wenn man bei 28 ° ganze Ziegenkäse in ihnen transportiert.
Und somit bleibt der Genuss zeitlich auf den Marktbesuch begrenzt.
Kann mir Schlimmeres vorstellen.


Lac Vert, mit dem Pedelec auf die höchsten Berge AkkuBlog




Das Wetter wurde dann am dritten Tag wie versprochen unbeständiger.
Sabine hatte eh nur begrenzte Lust auf weitere kraftzehrende Offroad Adventurras, und so lag die Idee nahe, erstmal über den Pass ins Val des Pres über zu setzen.
Wegen den Anschlägen war sogar der Zugang zur Vallee Etroite mit Polizeikräften aus Italien und Frankreich gesichert.
Schon irgendwie irritierend, aber es ist Wochenende, Hauptsaison und der Talkessel ist nur über eine schmale steile Straße zu erreichen.


Der Aufweg zum Pass ist mit dem Pedelec wirklich angenehm zu bewältigen. In der ECO Einstellung strampelt man sich langsam mit viel Aussicht von Kehre zu Kehre in die Höhe.


Um dann oben festzustellen, dass es im Nachbartal schon ziemlich scheißendrecsca Tempi hat.
Unten im Tal, da wo man gerade her kommt, spiegelt sich die Sonne im aufgestauten Wasser.
Null Bock, weiter Richtung Briancon zu strampeln.



In einer kleinen Schussfahrt geht es also wieder hinab, wo die Polizei uns schon erwartet.
Dabei zeigt sich der nächste Nachteil der Pedelec Übersetzung. So ab 50-55 kurbelt man im höchsten Gang absolut ins Leere.
Jetzt hat man endlich mal Bremsen und würde sich trauen voll reinzuheizen, da setzt einem die Vernunft (also die der Konstrukteure) auch schon wieder Grenzen.


Kontrolliert wurden wir von der Polizei dann doch nicht, dabei hatten wir beim Abbiegen extra langsam gemacht. Man weiß ja nie, urplötzlich hat man die Kelle im Gebiss.
Das dumme an dem Taleingang ist die irre Steigung, die man erstmal bewältigen muss, bis man dann endlich nach x steilen Kehren und krassen Mulden (da läuft das Wasser im Frühjahr ab)  die flachen Talsohle erreicht und dieser dann mit malerischem Ausblick folgt.
Mit dem Mopped nimmt man das gar nicht so dankbar war. Aber nach dem steilen Einstieg ist es mit dem Rad wirklich zum niederknien.

Irgendwann führt der Weg sehr grob geschottert in den kleinen Ort (Dessous la Grange glaube ich)
Will man Kaffee und Kuchen eine gute Wahl!
Will man weiter, eine wirklich schlechte.


Der Weg Richtung Lac Vert wird einspurig und eignet sich eher zum Wandern.
Bevor er dann bösartig steil wird.
Ich hab es selbst auf "Sport"  nicht hoch geschafft, da allzu kräftiger Muskeleinsatz nur den Spin am Hinterrad erhöht und es eher seitwärts als vorwärts geht. Ich muss noch an meiner Technik arbeiten.


Das fleißige Schieben wird dann dadurch belohnt, dass man wieder auf dem breiten Weg, der vor dem Ort im Wald verschwindet, landet.
Durchatmen und weiterradeln.
Lange geht das dann aber auch nicht mehr.


Nach der Brücke ist Schluss. Der Weg mündet in drei schmale Fußwege, von denen einer hoch in die Felsen führt.
Ich versuche mit dem Rad die beiden anderen und mit etwas Übung lassen sich diese bewältigen. Meine Idee, dass wo Wasser hin oder her fließt, auch ein See sein muss, bestätigt sich aber nicht.
Der Weg hinauf durch den Fels ist der Richtige.



Ein superschöner Pfad, über den es sich wirklich lohnt zu streunern.

Das Valle Stretta ist in der Tat ein paradiesisches Kleinod und sicher eines der schönsten Täler des gesamten Alpenraumes und im September auch noch eines der verträumtesten dazu.
Der Einstieg ist mit dem Rad recht knackig, da irre steil.
Dafür wird man sehr bald schon mit grünen Wiesen, an einem Bach gelegen, umrandet von steilen Felswänden zum Verweilen eingeladen.


Wohl dem, der Picknick eingeplant hat.
Aber zurück zum Lago. Für den muss man sich nämlich noch ein Weilchen schinden und mit dem Rad sind die letzen 800 Meter (eigentlich ja nur 300 aber leider geht es steil und felsig hinauf, bevor es dann felsig aber steil wieder hinunter geht) nur per pedes zu erreichen.
Der Zeitpunkt der Trennung ist ab dieser Brücke erreicht.


Aber ich kann versprechen, dass das Ziel alle Mühen wert ist/war und für immer bleibt.

Sprachlos in grün.





Ja, und ein wenig sportlich kann es  auch zugehen, wenn man's denn braucht.





Forte Bramafam, mit dem Pedelec auf die höchsten Berge. AkkuBlog

Weiter ging es Richtung Alpen und dann über den Galibier (diesmal Eisfrei) nach Bardonecchia.
Das unbeständig angekündigte Wetter hatte uns letztlich vor dem Alpenkamm langfahren lassen, da wir hier mit Briancon und der Option, ins Vercors zu flüchten, von den Möglichkeiten am breitesten aufgestellt waren.
Aber es sollte anders kommen und diesmal im positiven Sinne.
Ok, Probleme gab es auch,




obwohl ich diesmal nirgendwo hochgeklettert war.
Der Franzose an sich ist auch nicht halb so entspannt wie zum Beispiel der Italiener 12 km weiter links.
Es wurde dann tatsachlich Bardonecchia. Da bin ich einfach gerne, weil man mal eben ohne große Anreise hoch zum Fort auf dem Monte Jafferau, dem Mulattiera, dem Sommeiller oder rüber in Val des Pres kann.
Und das haben wir dann auch fast alles gemacht.
Aber der Reihe nach. Erst mal an die gänzlich veränderte Fahrsituation gewöhnen. Ab jetzt heißt es nämlich kräftig mittreten.  Ab jetzt geht es nämlich mächtig bergan und zwar auf "Strada non Bituma" also derb geschottert..

Ausgangspunkt unserer Bemühungen wurde
Forte Bramafam
kurz vor Bardonecchia. Hier galt es nun für Sabine, steile Schotterabfahrten und Kehren zu nehmen zu wissen. Die ersten Versuche gestalteten sich noch zaghaft bis dann letztlich tollkühn.
Zur Belohnung ging es dann auch mal rein ins Fort,
denn.........  es ist Hochsaison und die Bude ist endlich mal auf.
Und wir endlich mittendrin statt nur davor.
Apropopo mittendrin...........

Hier sieht man den Helm von Darth Volkerrr.
War aber langweilig, weil erlaubt.
Von der Größe der Ausstellung war ich dann doch begeistert. Meine Erwartungen waren ziemlich klein gewesen und so wurde ich von der Menge der Exponate schier erdrückt. Hier sieht man auf eines der neu eingerichteten Nebengebäude, in dem die Multimediashow untergebracht ist. Ziemlich laut und ziemlich gut im Gebäude arrangiert. Ich kann Mussolini noch immer zetern hören.


Tolle Bilder vom Monte Chaberton gab's zu sehen.

Und ein tolles Modell, auf dem noch der Aufzug zu sehen ist, gab es auch.


Und es waren tatsachlich 8 Geschütze, nicht 6, wie ich immer dachte.

Die Elektrik kennen wir schon vom BER


Die Toiletten wie in meiner Kaserne.


Im Hauptgebäude gibt es eine Menge Militaria zu bewundern.
Eine Knarrensammlung, wie man sie sonst nur in amerikanischen Kellern findet.
Ein paar sehr interessante Militärwaffen waren da schon dabei, aber wer die WTS in Koblenz gesehen hat, den kann da nix mehr begeistern.
Uniformen hatten sie sehr viele und diese dann an Puppen in diverse Landschaften modelliert.
Bestes Arrangement war die italienische Wüstentruppe. und die des Expeditionscorps in Griechenland. Gut, dass es die Italiener gab, sonst hätte der Krieg vielleicht noch länger gedauert :-)
Bilder stell ich von dem Kram aber keine ein. Nicht so mein Ding.
Aber was ich eigentlich sagen wollte..................
man kann in dem Museum schon ziemlich viel Zeit verbringen und weil die uns dann hinten raus fehlte, haben wir uns dann entschlossen, am Wasser unten lang nach Oulx zu radeln.

Am Wasser lang nach Oulx
Und Gott sprach, es werde Naschwerk...... und es wurde Italien!
Es war an der Zeit, reichlich Dolci einzulagern, denn der Weg zurück führt über dasselbe heftige Gestein wie der Hinweg. Leider hatten wir kaum noch Platz in den Taschen und so mussten wir alles aufessen.


Irgendwie war der Tag anstrengender als erwartet. Jedenfalls erscheint der Weg zur Pizzeria am anderen Ende der Stadt (aus Erfahrung wissen wir aber, dass sich der Weg lohnt) weiter als letztes Jahr.
Übrigens sehr empfehlenswert

Pizzeria La Gran Baita

dort und zwar nicht nur wegen den handlichen 2/3 Liter Flaschen Moretti.

Nächster Halt!  Mont Tabor und Monte Jafferau.

Vier traumhafte Tage links ist rechts des Doubs II. AkkuBlog

Mit dem Pedelec durch das Franch-Comte.


Der letzte Urlaub gerade erst 4 Wochen her,
waren wir definitiv wieder urlaubsreif.

Ganz ohne Stress sollte das diesmal ablaufen und bis 2 Tage vor Abreise stand noch nicht einmal das Ziel fest. Genau mein Ding, einfach mal schauen, wo schönes Wetter ist und los.

Letztlich wurde es dann wegen  dem Wetterbericht und der kurzen Anfahrt Besançon.

Die  Stadt hat Belfort ausgestochen, da sie mit 116.000 Einwohnern etwas größer ist und dank Bischofssitz mit reichlich alter Bausubstanz lockt.
Dazu gehörte dann auch unser Hotel (Ibis Styles), aus einer späteren Epoche stammend, das dank reichlich Farbe und echt stylischen Ideen den Betonkasten vergessen lässt. Der Service ist klasse und es gibt einen Pool.
Kleiner Preis war inklusive, wie das Frühstück.
Besancon liegt im Osten von Frankreich und ist Verwaltungssitz des Département Doubs und ist oder war Hauptort der Region Frosch-Comté.
Aber eigentlich kennt man Besancon nur wegen der Vauban-Festung, hier im Hintergrund. Dazu dann später mehr, nur soviel sei schon verraten, Besancon ist eine der reizvollsten Städte, die wir je besucht haben.

Die Ecke oder besser das U des Doubs kenn ich schon ein wenig, da man hier auch sehr schön mit dem Motorrad fahren kann und die Region auf dem Weg von den Vogesen in die Alpen liegt, wenn man nur richtig fährt.




Premiere Jour
Besancon - Baume-Les-Dames 
85 schöne aber unspektakuläre Kilometer zum Warmmachen

Zurück zum Doubs, denn wir wollten ja Rad fahren.
Vorweg, an dem Doubs und dem rund 160 km langen Eurovelo 6 Doubs (insgesamt ca. 1300 km) braucht es kein Pedelec. Jedes klapperigge Klapprad reicht hier zum Spaß haben aus. Die Pedelecs haben wir nur eingepackt, da es anschließend auf die Höhenzüge der Alpen gehen soll und da geht einem untrainierten (Luftpumpe ohne Druck) gerne mal die Puste allzufrüh aus.


So sieht das da aus, wenn man am Kanal lang rumzockelt.


So, wenn man dann dem "wilden" Flussverlauf folgt. Wobei man sich das nicht immer so aussuchen kann. Manche Passage, die nicht als Fahrradweg ausgeschildert ist, endet auch schon mal auf einer Schleuse in einer Sackgasse.
OK, in einem unbeobachteten Moment kann man das Rad über das Schleusentor tragen,
Aber das ist "interdit".
Ein Wort, dem ich noch öfter begegnen werde, aber das kenn ich schon, "Kletter nicht da hoch, auf der Mauer gehen verboten, nicht zu weit über die Brüstung lehnen, " Mimimimi.


Navigation ist insgesamt sehr sehr einfach. Immer am Wasser lang, immer auf dem Radweg bleiben und schon hat man ne 50 /50 Chance anzukommen.
Also wenn man mal Pause macht, immer schön merken, aus welcher Richtung man gekommen ist.



Und schon sind wir wieder in Besancon.

Wird auch Zeit, denn Süßigkeiten sind alle.
Eis ist auch schon durch.


Dennoch kein Grund, nicht noch in den Schiffstunnel unter der Stadt einzubiegen.
Das ist ja echt etwas, was man in der Qualität in Deutschland auch nicht kennt.
Ein Wassertunnel unter der Stadt mit angebautem Fahrradweg.
Tres superbe.



So, dann war's aber auch genug. Der Popo macht aua und transpiriert hat man auch.
Der Weg zum Hotel führt durch einen Park, wenn man will. Da haben sich die Parkwächter was tolles einfallen lassen. Moppeten sind da nämlich interdit, aber Fahrräder erlaubt. Und damit sich alle dran halten, gibt es diese Fahrradschleuse.
Cleverement.



Deuxieme Jour:
Besancon - St. Vit/Osselle 
65 km

Mein Sattel ist dumm wie Vollkornbrot,
also gemessen an dem Sprichwort "Der Klügere gibt nach"
Na, das kann ja heiter werden, liegen ja nur noch 9 Tage vor uns.

Der Weg (65 km) sollte uns zur Grotte in Osselle führen. Nicht das wir ernsthaft drüber nachdachten, bei dem Topwetter in die Erde zu verschwinden, aber da gibt es einen Badesee mit angeschlossener Restauration und ein pinkfarbenes Einhorn


Zuerst muss man nochmal runter nach Besancon und am Ufer lang, denn heute geht es ja in die andere Richtung, also so grob nach Westen.


Den Weg unten am Wasser lang muss man sich erkämpfen. Das Pflaster hat Monte-Saccarello Qualität.
Und hatte ich schon erwähnt, dass mein Sattel dumm wie.........
ja, hatte ich


Die Aussicht, fast zu viel so früh am Morgen, und wir sind noch immer nur am Wasser.
Jetzt geht es in die Parkanlage am Fuße der Stadtbefestigung.


und wieder raus auf die Piste.

Der Weg führt wieder eng am Wasser lang und wir lassen uns den noch kühlen Wind um die Nase wehen.


In den kleinen Hafenbecken vor den alten Schleusen liegen oft alte Frachtkähne, die zu Wohnungen umgebaut wurden. Leider gammeln auch einige nur so vor sich hin, so wie man das von manch vergessenem Campingplatz kennt.


Und dann standen wir plötzlich an einem Becken des Doubs und es schien nicht weiter zu gehen.
Kaum zu glauben, aber auch hier müssen die Lastkähne durch diesen Tunnel.

Und das funzt comme ca:
Also Kahn in Becken, dann Tau um Poller und Ösen.
Kräftig ziehen, bis sich Kahn um 90 Grad gedreht hat, hoffen, dass auf der anderen Seite zwischenzeitlich keiner gekommen ist und ab durch das Loch im Felsen.


Hier mal von der anderen Seite.


Damit keiner rein schippert, wenn gerade wer drin steckt, hat man sich für diese Erfrischungseinrichtung entschieden.
Das macht sinn, wenn man sich den Rosé-Konsum auf den Booten mal genauer betrachtet.
Für Fußgänger gibt es extra diesen Bogen mit Spritzschutz. Radfahrer müssen über den Berg, da das Loch nur über eine steile Treppe zu erreichen ist.


Ja, und kaum kann man nicht mehr sitzen, sind wir auch schon zurück im Park in Besancon.
Kaffee auf der Decke in der Wiese.....


Live Musik und Fontaine......

Das Leben ist gut.


Troisieme Jour
Besancon Festung und Innenstadt

Fontaine gerade leider in Pausefunktion.


Ah nee....hat nur jemand den Wasserhahn zugedreht.


Die Reste der Römischen Siedlung, auf denen die Kirche ihre Kathedrale errichtet hat.


Und dann hoch zur Festung.


Krokodile waren aus,  der Burggraben wurde mit Affen gesichert.
Klettern verboten!!!
Wir werden sehen.








Hamsterrad


Koi Ahoi im Tierpark.
Neben der imposanten Festungsanlage und den kleinen darin enthaltenen Museen gibt es für die knapp 11€ Eintritt auch noch einen Tierpark, wo man die Kids dann problemlos müde machen kann.


Neben Löwen, Tigern und einer wilden Ansammlung von Primaten, gibt es einen Nachtzoo mit nachtaktiven Kleintieren.
Sind die nicht kuschelig.


Die Mauer gehört den Pavianen, die auch schon mal vor aller Augen lustig vor sich hin kopulieren. Fast wie auf dem Oktoberfest.


Quatrieme Jour:
St. Vit nach Dole
(das ist nicht da, wo die Pfirsiche in die Dose kommen)
schlaffe 45 km bei ebenso hohen Temperaturen

Und da hängen sie dann tatsachlich unbewacht in den Bäumen rum.
Etwas haariger, als man sie aus den Geschäften kennt, viel kleiner und viel leckerer.



Rochefort sur Nenon
Vermutlich der Uferbereich, der sich mit Kletterfelsen, schattigen Bäumen und Bänken sowie großer Liegewiese am Wasser am Schönsten zum Verweilen eignet.



Und weiter nach Dole, immer schön am Kanal lang, der hier wie eine Allee ausgebaut ist.
Also besser nicht zu schnell fahren, wie schnell endet so eine Tour nach 2 Pastis und 3 Rose am Baumstamm.


Für alle Orientierungsarmen gibt es extra eine Linierung auf der Straße. Wobei - die könnte auch für die Rennradler sein, die ja selten den Kopf heben.


Ja, und dann steht man plötzlich unverhofft vor der Kathedrale. Man erreicht sie über die Altstadt und ihre teils lenkerbreiten Gassen. Es geht mächtig bergan, also schon mal ein paar Gänge runter schalten.



 So sieht's von der anderen Seite aus, für alle die glaubten, es wäre nur ein Plakat.