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Warum ein Pedelec?
Das ist für mich recht einfach zu beantworten, denn leider liegen mittlerweile viele der schönen Alpen-Hochlagen in Naturschutzgebieten. Natürlich kann man da auch heute noch illegaler Weise mit der Endung oder dem Geländewagen hoch. Eine Zeit lang habe ich das auch gemacht, da mich meinen vom Zahn der Zeit angenagten Knie auf einem MTB neverever 2000 Höhenmeter und 40 km weit tragen würden.
Aber muss das sein?
Dank dem Pedelec kann ich heute ganz legal tief in die Wildnis eintauchen und an Orte gelangen, die mit dem Motorrad nicht mehr zu erreichen sind (vgl. Mont Chaberton).
Sucht euch also ein aufregendes Ziel und dann nicht warten sondern starten.

Dienstag, 26. November 2019

Lenkerband wechseln

Ab und an muss es dann halt mal sein,
das über die Monate unschön gewordene oder aufgeriebene Lenkerband schreit nach Erneuerung.
Bei mir hat es schon nach einer Woche ziemlich laut geschrien, was aber eher daran lag, dass sich das Fahrrad mit der gummierten Seite nach oben ein paar Meter durch die Luft bewegt hat und ziemlich unsanft aufgeschlagen ist.


Ja, so ein Pedelec ist halt fast 3 mal so schwer wie mein Canyon Rennrad und weil der Klügere nachgibt, was in diesem Fall der Bulls-Serienlenker war, musste selbiger auch in die Tonne.
Der Knick war so krass, dass sich nicht mal  die SRAM Griffe mehr abziehen ließen, ohne den Lenker zu zersägen. Na, zumindest war das der schnellste Weg.
Die verbogene Kurbel ließ sich  nach Demontage nochmals richten. Von dem Kraftakt will ich dann später mal berichten.

Ein neuer Lenker war schnell gefunden. Es wurde ein RITCHEY COMP ERGOMAX, den man so ab schlaffen 39€ kaufen kann.


So sieht das Teil dann nach der Montage aus. Man sieht deutlich das gedrückte Oberrohr, das nun eine recht breite Auflage für die Handballen bietet. Ich bin sehr gespannt, wie sich das bewährt.
Der Lenker selbst ist recht eigenwillig gekröpft. Auf dem Gravel Bike finde ich es erstmal sehr gelungen.
So sieht es von vorne aus.


Und los geht's mit dem Wickeln.
Also nachdem man den Lenker grob ausgerichtet hat, fixiert man mit dünnem Klebeband die Züge von Schaltung und Bremse.
Dann geht es auch schon ans Band. Ich hab mich für ein einfach klassisches in brauner Lederoptik entschieden. Da ist man so um die 15€ mit bei.


Bei der Wickeltechnik selbst gibt es, mal abgesehen von der Passage um den Bremsgriff, nur eine richtige Variante.
Man beginnt auf der rechten Seite am Lenkerende mit etwas Überstand, da man diesen später mit dem Lenkerstopfen in das Lenkerrohr drückt.
Die Wickelrichtung erfolgt dabei im Uhrzeigersinn. Das ist wichtig, da somit das Band der Rotationsrichtung der Hand folgt.
Auf der linken Seite folgt demnach die Wickelrichtung gegen den Uhrzeigersinn.

Am Bremsgriff scheiden sich nun die Geister.
Bei einem klassischen Rennrad ohne kombinierte Schalt-/Bremshebel würde ich vermutlich die "Italienische Acht" wickeln, da es klasse ausschaut und auch etwas mehr Auflagefläche bietet.
Bei meinen SRAM Griffen macht das weniger Sinn, da diese ohnehin schon recht griffig sind.



Für die einfache Wicklung empfiehlt es sich, ein kleines Stück vom Lenkerband abzutrennen und von unten gegen die Schelle zu kleben. Somit wird auf jeden Fall verhindert, dass beim Wickeln ein "Loch" entsteht.

Wichtig ist es, mit gut dosiertem Zug das Band um den Lenker zu schlingen. Es darf nicht zu locker gezogen werden, da man sonst die Übergänge spürt, aber auch nicht zu fest, da sonst die gesamte Dämpfung flöten geht. Hier sieht man jetzt auch den Überstand am Lenkerende.


Am Griff angekommen geht es erstmal oben rum, dann nochmal vorne unten vorbei, nochmal nach oben und schön die Wickelrichtung beibehalten.

Das Ende wird dann schräg angeschnitten



und mit Textielklebeband fixiert.
Stopfen auf die Lenkerenden.


Fertig schaut es dann vielleicht so aus.
Geht sicher noch etwas schöner, aber für den ersten Versuch bin ich ganz zufrieden.






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